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Kubas einzige Mobilfunkgesellschaft

Ob Einheimischer oder Tourist, wer in Kuba sein Mobiltelefon nutzen will, hat nicht die Auswahl, die er aus anderen Staaten gewohnt sein mag. Vielmehr hat er nur eine Möglichkeit, überhaupt in Kontakt mit anderen treten zu können: CUBACEL. Dabei handelt es sich um das Netz der ETECSA (Empresa de Telecomunicaciones de Cuba S.A.), dem staatseigenen Kommunikationsanbieter. Obwohl sich die Anteile auf mehrere Unternehmen verteilen, hat der Staat selbst die Strippen in der Hand. Im Detail verteilen sich die Anteile an der ETECSA wie folgt:

  • 51,006% Prozent – und damit die absolute Mehrheit des Unternehmens – gehört der Telefonica Antillana, einem staatlichen Unternehmen, das sich als Ziel gesetzt hat, öffentliche Dienstleistungen und private Kommunikation zur Verfügung zu stellen, zu betreiben und zu kommerzialisieren.
  • 27,003% aller Anteile hält die RAFIN S.A., den zweitgrößten Anteil an der ETECSA. Bei diesem Unternehmen handelt es sich um einen Ableger der Zentralbank Kubas und damit ebenfalls um eine staatlich kontrollierte Institution.
  • 11,086% hält die Universal Trade & Management Corporation, S.A.
  • 11% verteilen sich auf drei weitere Staatsinstitutionen.
  • 6,157% des Telekommunikationsanbieters verwaltet die Banco Financiero Internacional
  • 3,825% hält Negocios en Telecomunicaciones S.A
  • 0,923 gehören Banco Internacional de Comercio, S.A.

Ursprünglich wurde der Anteil der RAFIN S.A. von der Telecom Italia gehalten, die als technischer Partner ebenfalls bei der Einrichtung der Telekommunikation mitarbeiten konnte. Da sich aufgrund der kubanischen Wirtschaftslage die Investition allerdings aus Sicht der Italiener nicht lohnen werde, traten sie ihren Anteil später ab.
Die Netzverbreitung wird in allen größeren Orten, insbesondere den touristisch geprägten Städten, gewährleistet. In vielen ländlichen Gebieten ist die Netzversorgung hingegen stark eingeschränkt bzw. nicht vorhanden. Touristen, die mit ihrer heimischen Sim-Karte in Kuba telefonieren wollen, profitieren von den Roamingverträgen, die mit CUBACEL abgeschlossen wurden. Dies gilt auch für deutsche Netzbetreiber.
In den letzten Jahren ist die Anzahl der Handynutzer stark angestiegen. Dies liegt daran, dass der Abschluss eines Mobilfunkvertrages stark erleichtert wurde. Während früher nur Ausländer einen Vertrag – auch Prepaidverträge gehören hierzu – abschließen konnten, wurde diese Regelung mittlerweile aufgelockert, sodass auch Einheimische einen Vertrag abschließen können.

Das Nutzen des Handys lässt sich CUBACEL und damit auch die Regierung Kubas allerdings teuer bezahlen. Die Preise sind, insbesondere im Vergleich zu dem niedrigen Lebensstandard Kubas, horrend. Viele Nutzer entscheiden sich für einen Prepaid-Vertrag, da sie so die Kosten am Besten überblicken können. So kostet ein Gespräch pro Minute 0,45 CUC (Peso convertible). 1 CUC entspricht mit einem fixen Wechselkurs einem US-Dollar. Dementsprechend kostet eine Minute telefonieren in Kuba umgerechnet ungefähr 36 Eurocent. Ein Gespräch beispielsweise nach Deutschland kostet sogar 1,80 CUC pro Minute, also ungefähr 1,43 Euro. Eine nationale SMS ist mit 0,09 CUC hingegen recht günstig, international verlangt die Gesellschaft allerdings wieder 1 CUC.
Aber auch Handyverträge gibt es in Kuba keinesfalls geschenkt. Der günstigste Vertrag schlägt mit 30 CUC pro Monat ganz schön zu Buche. Dabei sind gerade einmal 100 Minuten telefonieren im nationalen Netz eingeschlossen. Einen solchen Vertrag können sich nur die Wenigsten leisten.

Telefonieren in Kuba ist durchaus nicht mehr so schwierig, wie es vor einigen Jahren noch gewesen ist. Trotzdem sind Preise und Angebot nicht mit den westlichen Standards zu vergleichen. Auch wenn riesige Schritte unternommen wurden, Mobilfunk wenigstens etwas erschwinglicher zu machen und einer breiten Bevölkerungsschicht zur Verfügung zu stellen, sind doch noch viele Defizite aus dem Weg zu räumen. Dem steht allerdings der Staat entgegen, der weiterhin die Zügel fest in der Hand hält und zu keinen Eingeständnissen bereit sein wird.

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