Der Buena Vista Social Club ist eine Gruppe, bestehend aus kubanischen Musikkünstlern aus Havanna. Es handelt sich größtenteils um Musiker, welche bereits über 70 Jahre alt sind und die mit der kubanischen Musik groß geworden sind. Gegründet wurde Buena Vista Social Club 1996, als der amerikanische Musiker Ry Cooder Kuba besuchte und im Rahmen eines von ihm geplanten Projektes eine Gruppe kubanischer Musiker zusammenstellen ließ, um eine CD einzuspielen. Der Erfolg, den die gleichnamige CD erzielte, war weitaus größer als gedacht. So wurden in der westlichen Welt viele Exemplare des „Buena Vista Social Club„-Albums verkauft. Aufgrund des unerwarteten Erfolges entstanden Pläne für entsprechende Nachfolgeprojekte. So wie 1998 als Ry Cooder erneut nach Kuba reiste, um ein Soloalbum mit dem Sänger Ibrahim Ferrer aufzunehmen. Dabei nahm Cooder den deutschen Film-Regisseur Wim Wenders mit um eine Dokumentation über den Buena Vista Social Club zu drehen. Dieser Film machte die kubanischen Musiker weltbekannt und verhalf ihnen zu noch größerem Erfolg. Der Film bot neben dem Einblick in das Leben der Musiker auch noch eine visuelle Ergänzung zu dem bereits entstandenen Album, welches weltweit über fünf Millionen mal verkauft wurde. Zu den bekanntesten Stücken zählen Chan Chan (Lied im Video unten), De Camino a La Vereda, El Cuarto de Tula, Dos Gardenias und El Carretero, alle diese Titel stammen aus den Jahren zwischen 1997 und 1998. Für das 1997 entstandene Album erhielt Ry Cooder 1998 den begehrten Grammy Award (Best Tropical Latin Performance).
Zu den Musikern, welche sich dem Zuschauer am besten einprägen, düften neben dem 1927 gebornenen Sänger Ibrahim Ferrer, welcher sich als Vollwaise durch die kubanische Armut schlug, der Gittarist Compay Segundo, die Sängerin und einzige Frau des BVSC Omara Portuondo, der Pianist Rubén González, und der Sänger und Gitarrist Eliades Ochoa gehören. Allerdings besteht Der Buena Vista Social Club aus weitaus mehr Mitgliedern, genauer gesagt aus 22, von denen heute allerdings ein großer Teil bereits verstorben ist, darunter auch der Sänger Ibrahim Ferrer. In dem nach der Gruppe benannten Dokumentarfilm werden einige Musiker gezeigt, welche im Verlauf der Dokumentation aus ihrem Leben und ihren Werdegang als Musiker erzählen. Darüber hinaus wird über 3 Konzerte berichtet, zwei, welche in Amsterdam stattfinden und eines, welches in der Carnegie Hall in New York ausgetragen wird. Der Applaus, den die Gruppe erntet, zeigt die große Anerkennung und Bewunderung, welche der Buena Vista Social Club bereits von den Zuschauern gewonnen hat.
Neben diesen Bildern ist in der Dokumentation jedoch auch ein Einblick auf das Leben der Hauptstadt Kubas, Havanna, zu erhaschen, welcher recht deutlich die ärmliche Situation klarstellt. Viele Häuser sind bereits zerfallen und die Armut ist deutlich zu sehen. Der Film erhielt 1999 den Europäischen Filmpreis Prix Arte und eine Oskarnominierung in der Sparte Dokumentarfilm. Der Musikkritiker Pedro de la Hoz verfasste eine Kritik, in welcher er sagte, dass um den Film und die CDs eine verkaufsfördernde Legende geschaffen wurde. Allerdings hätten die meisten Künstler bereits vorher einen Platz in der kubanischen Musikgeschichte gefunden und nicht erst, wie im Zusammenhang mit dem Film oft dargestellt wurde, mit dem Film selbst. Allerdings ist nicht abzustreiten, dass der Bekanntheitsgrad der Musiker durch die Dokumentation Buena Vista Social Club rasant anstieg.
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