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kubanisches TaxiKuba hatte mehrere vom Staat betriebene Taxigesellschaften, die alle zusammengeführt wurden und nun unter dem Namen „Cubataxi“ firmieren. Die einzelnen Fahrzeuge jedoch unterscheiden sich in Qualität und Preis weit voneinander. Am günstigsten und auch am häufigsten anzutreffen als Individualreisemittel ist der Lada, welcher noch aus Zeiten besteht in denen das bilaterale Verhältnis zu Russland gefestigter war. Meist in schlichtem Weiß gehalten und mit manchmal kurioser Innenausstattung, sind sie kein Vorbild für Komfort und Fahrsicherheit. Nichtsdestotrotz kann man mit diesen Taxis kurze bis mittlere Strecken – vorausgesetzt man fährt mit eingeschaltetem Taxameter – sehr günstig zurücklegen. So kostet eine Fahrt quer durch Havanna nicht mehr als 5 CUC.

Vor den Hochpreisigen Hotels in Havanna stehen aber auch Mittel- bis Oberklasse Taxis, die von VW Passat über neuere Seat Modelle bis hin zur E-Klasse von Mercedes relativ hochwertig sind. Die Gebühren dieser Art der Personenbeförderung sind etwas höher, reichen aber an die europäischen noch nicht heran. So bezahlt man für dieselbe Strecke, welche mit einem Lada die schon beschriebenen 5 CUC kostet, in etwa 8 CUC mit einem ‚besseren‘ Fahrzeug. Der Komfort ist wegen intakter Federung und vorhandener Klimaanlage selbstverständlich höher. Bei einem Kuba Urlaub die wohl teuerste Art, sich fortzubewegen.

Tunlichst sollte man es unterlassen, um die Preise zu feilschen, da man im Gegensatz zur Fahrt mit dem Taxameter sicher immer den Kürzeren ziehen wird. Einzige Ausnahme sind die nicht offiziellen Taxis, welche oft vor Einkaufszentren (wenn man diese so nennen kann) stehen. Deren Fahrer suchen ständig nach potentieller Kundschaft, und sind – dialektfreies Spanisch vorausgesetzt – auch mal mit einem oder zwei CUC (konvertiblen Peso) für eine Strecke von wenigen Minuten zufrieden.

Die Minivans neueren Baujahres, welche fast nur vor Hotels oder nahe touristischen Plätzen zu finden sind, verlangen die höchsten Preise. Diese rechtfertigen sie mit der Möglichkeit, mehrere Personen zum gewünschten Fahrtziel zu befördern. Ob das im eigenen Interesse ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Für längere Strecken, die unbedingt oder auf eigenen Wunsch mit dem Taxi zurückgelegt werden müssen, bietet es sich an mit mehreren Taxifahrern zu handeln. So kann man als Individualreisender von Havanna nach Varadero auf einen Preis zwischen 60 und 80 CUC kommen. Hier kommt es auf die Fähigkeiten und Lust zu handeln oder persönliche Bekanntschaften an.

Dann gibt es noch eine günstigste und erlebnisreiche Möglichkeit, sich in oder zwischen den Ballungsräumen fortzubewegen. Sogenannte caros colectivos, die eigentlich nur von Kubanern benutzt werden durften, welche sie einfach „Chevrolet“ oder „Caro de diez Peso“ nennen. Der Name kommt vom Preis, der pro Person und passiertem Stadtteil zehn Peso Cubano beträgt.

Als Beispiel bezahlt man für eine Fahrt von ‚Havanna Vieja‘ nach ‚Vedado‘ eben den genannten Betrag von 10 Peso Cubano. Passiert man aber auf dem Weg von Havanna Vieja nach Miramar den Stadtteil Vedado, kostet die Fahrt 20 Peso Cubano, was immer noch einen Fahrpreis von weit unter einem Euro bedeutet.

Selbstverständlich wird das nicht als Fahrt für nur eine Person angeboten. Was heißt, dass es ein Großraumtaxi ist, das die immer gleiche Strecke abfährt und auf dem Weg die Fahrgäste ein- oder aussteigen. So kann es schon mal sein, das man zu viert auf einer Rücksitzbank platz nimmt. In der Regel sind diese Fahrzeuge alte amerikanische Straßenkreuzer wie Chevrolet oder Ford mit einem TAXI Schild hinter der Windschutzscheibe, die schon mehrere hunderttausend Kilometer auf dem Buckel haben. Offizielle Haltestellen gibt es nur wenige, wie z.B. Prado Neptuno. Colectivo, Chevrolet, CaroDurch ein einfaches Heranwinken hält man einen solchen Oldtimer an, und fragt mit dem Nennen der Hauptstraße die man passieren will, oder dem Endziel nach der Fahrtrichtung. Der Taxista sagt einem dann mit einem Kopfnicken oder einem „Vamos“ dass das gewünschte Fahrtziel auf der Strecke liegt, oder er fährt ohne jegliche Geste einfach weiter.

Diese hier beschriebene Art des Fortkommens, sollte man erst ein paar mal zusammen mit einem bekannten Kubaner ausprobieren, bevor man es selbst zu seinem gewünschten Transportmittel wählt. Mir gefällt diese Art des Reisens einfach, weil man so mit den Menschen zusammen kommt und gleichzeitig die Möglichkeit hat, das Leben und seine alltäglichen Gegebenheiten mit anderen Augen zu betrachten.

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