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Fidel Castro

 

Biographie
Fidel Castro wurde 1926 in der heutigen Provinz Holguin auf Kuba als Sohn eines reichen Zuckerrohrplantagenbesitzers geboren und verbrachte dort mit seinen Eltern und seinem Bruder Raúl eine unbeschwerte Kindheit. Seine Schulzeit absolvierte er in einem Jesuitenkolleg in Santiago de Cuba und wechselte später nach Havanna, wo er im Jahr 1945 sein Abitur machte. Im Anschluss an seine Schullaufbahn studierte er Sozial- und Rechtswissenschaften an der Universität von Havanna, wo er im Jahr 1950 promovierte. Nach Abschluss seines Studiums ließ er sich in der Stadt als Anwalt nieder und setzte sich vorwiegend für Klienten aus der armen Bevölkerung ein. Als General Batista, der von 1940-1944 Präsident von Kuba war, im Jahr 1952 einen Putsch durchführte und sich selbst unter Missachtung der Verfassung zum Staatsoberhaupt des Landes ernannte, klagte Fidel Castro gegen ihn. Er bezichtigte ihn des Hochverrats, wurde aber mit seiner Klage abgewiesen und beschloss darauf hin, Batista seinerseits mit einem Putsch abzusetzen. Das Vorhaben scheiterte jedoch und die meisten der Beteiligten wurden nach ihrer Gefangennahme getötet, während Castro selbst mit dem Leben davon kam und zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt wurde. Batista begnadigte 1955 alle politischen Gefangenen und Castro lebte ab diesem Zeitpunkt im Exil. Im mexikanischen Exil erwarb er von einem amerikanischen Ehepaar ein Schiff für die Rückreise nach Kuba. Er traf vor der Abreise alle notwendigen Vorbereitungen, um mit etwa 300 Kämpfern, die er in Santiago de Cuba treffen wollte, eine erneute Rebellion zu beginnen. Doch der Aufstand scheiterte wieder und die Revolutionäre wurden an Land von der kubanischen Armee verhaftet. Lediglich einigen, darunter auch Castro und sein Bruder, gelang die Flucht in die Berge. Erst 1959 gelang es Castro, die andauernden Kämpfe zum Erfolg zu führen, Batista in die Flucht zu schlagen und die Macht in Kuba zu übernehmen.

Politische Karriere

Ehemaliger kubanischer Revolutionsführer, comandante en jefe

By Antônio Milena/ABr

Fidel Castro führte nach seinem erfolgreichen Sturz des Diktators Batista den Sozialismus in Kuba ein und orientierte sich dabei an Moskau. Die U.S.A., die Batista unterstützt hatten, entsandten eine vom amerikanischen Geheimdienst unterstützte Gruppe von Exil-Kubanern, die wiederum Castro stürzen sollten. Doch der Versuch scheiterte zum Leidwesen der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Sowjetunion beschloss im Jahr 1962 schließlich, Atomraketen auf Kuba zu stationieren und brachte die Welt damit nah an den Abgrund eines Atomkrieges. Denn die dort stationierten Waffen hätten zu einer unmittelbaren Bedrohung für die Vereinigten Staaten geführt, die Moskau mit einer Seeblockade im letzten Moment von ihrem Vorhaben abbringen konnten. Fidel Castro, der die Sowjetunion für sein Land als wichtigsten Handelspartner und als Schutzmacht gegenüber den U.S.A. betrachtete, war über diesen Rückzieher der Sowjetunion enttäuscht. In den folgenden Jahren verstaatlichte er unzählige Betriebe und ebnete den Weg für ein solides Bildungs- und Gesundheitssystem in Lateinamerika. Fidel Castro hatte den karibischen Inselstaat Kuba mit seinem mächtigen Militärapparat völlig unter Kontrolle. Leidtragende der Revolution waren am Ende die reichen Kubaner, die ihr Hab und Gut verloren und zu einem großen Teil in die Vereinigten Staaten von Amerika auswanderten. Im Jahr 1976 wurde Castro kubanischer Staatspräsident und war damit auch gleichzeitig Oberkommandierender der kubanischen Armee. Daneben hatte er auch das Amt des Staatsratsvorsitzenden sowie des Ministerratsvorsitzenden inne.
Der Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahre 1990 verursachte auf Kuba schließlich eine schwere Wirtschaftskrise, denn die Moskauer Regierung war jahrzehntelang Hauptabnehmer von kubanischem Zucker und wichtigster Lieferant für Rohstoffe und Maschinen. Doch Fidel Castro überstand auch die kubanische Wirtschaftskrise der folgenden Jahre und blieb bis vor Kurzem unangefochtener Staatschef des Inselstaates.

Fidel Castro heute
Die letzten Jahre des kubanischen Staatschefs waren von Krankheit geprägt, so dass er gezwungen war, seine wichtigsten politischen Ämter aufzugeben. Im August 2006 übertrug er seine Ämter als Generalsekretär der Kommunistischen Partei, Oberbefehlshaber der Streitkräfte und als Präsident vorläufig seinem Bruder Raúl. Er verkündete 2008 endgültig, dass er sich nicht mehr für eine erneute Kandidatur zum Staatspräsidenten zur Verfügung stellen würde, so dass das Parlament daraufhin seinen Bruder Raúl als seinen Nachfolger wählte. Erst im April dieses Jahres trat er auch das Amt des Generalsekretärs offiziell an seinen Bruder ab. Castro ist inzwischen 85 Jahre alt und hat keinerlei politische Ämter mehr inne.

Ansichten und Vorlieben
Fidel Castro machte im Laufe seiner politischen Karriere einige Aussagen, die seine Ansichten wiederspiegeln und die Menschheit noch heute zum Nachdenken anregen. So lautete beispielsweise sein bekanntes Schlusswort im Moncada-Prozess 1953 „Verurteilt mich, die Geschichte wird mich freisprechen“. In seiner Ansprache auf der UN-Konferenz gegen Rassismus in Durban bezeichnet er Rassismus und Fremdenfeindlichkeit als kulturelle und politische Phänomene, die nichts mit der ursprünglichen Natur des Menschen zu tun haben, sondern aus der Geschichte menschlicher Gesellschaften entstanden sind. Die Frau bezeichnete er als „Werkstatt der Natur, in der das Leben geschaffen wird“. Privat führte der kubanische Revolutionär und Politiker ein eher spartanisches Leben. Er war sportbegeistert und liebte kubanische Zigarren, auf die er aber seit seiner Nichtraucherkampagne, die er 1990 führte, verzichtete.

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